SF - Das "social
fiction" Konzept
Ein "Sorry" an
all jene, die unter SF etwas über "Science Fiction" erwarteten. Das
"social fiction" Konzept geht zurück zu den Wurzeln der "Utopie" in
der Tradition von Thomas Morus. Seit der Veröffentlichung dieses Buches
im Jahre 1516 hat es viele Änderungen in der "Ausmalung" des "Nicht-Landes"
gegeben, ein Prozess, von dem wir denken, daß er noch nicht
abgeschlossen ist.
Gegenwärtig wird zwar viel von Visionen gesprochen, doch wo gibt es
wirklich den Blick auf die neue Dimension? Dies mag auch daran liegen,
dass der Begriff "Utopie" nach seiner Instrumentalisierung durch die alten
systemkritischen Ideologien so umfassend, so total geworden ist, dass seine
Aussagekraft ins Nichts umgeschlagen ist; er wird daher hier nicht verwandt.
Ein Element in dem hier vertretenen Ansatz ist das Plädoyer für
"neue Grenzen". So unterscheidet sich SF zum Beispiel von der phantastischen
Literatur; SF ist rational konstruiert und realistisch. Zugegeben, Grenzen
zu setzen ist immer ein willkürlicher Akt. So gibt es inerhalb
der klassischen Science- Fiction auch "sozial" durchaus interessante Ansätze;
Eric Frank Russel "... And Then There Were None" ist ein gutes Beispiel.
Viele klassische Science-Fiction Autoren waren überzeugt und motiviert
nicht nur von Innovationen aus Wissenschaft und Technik, sondern glaubten
auch an neue Formen sozialer Organisation. Für "social fiction" steht
der Mensch definitiv an erster Stelle (Kritiker mögen hier Protest
einwerfen, aber bislang hat noch niemand gezeigt wie der Anthropozentrismus
zu überwinden ist). SF sucht nach dem NEUEN, und dies ist eine weitere
Charakteristik, nicht in der Unendlichkeit des Weltraumes, sondern sozusagen
vor unseren eigenen Füßen.
Dies ist eine Antwort auf die sozialen und ökologischen Probleme unserer
Zeit. Es stellt ein Angebot an jene dar, die sich mit den praktischen Resultaten
ihrer privaten, beruflichen, wissenschaftlichen oder politischen Aktivitäten
nicht zufrieden geben wollen, an jene, die die Ausrufezeichen hinter den
"Top-Down" Lösungen innerhalb des etablierten institutionellen Rahmens
nicht akzeptieren wollen. Die Beschreibung der Dualwirtschaft des Jahres
2029 durch S. Flor illustriert das Konzept "social fiction". Es wird, so
die Hoffnung, Leser dazu animieren, ihr Bild von der Zukunft, sei es im
Einklang mit den Berichten von S. Flor oder aber darüber hinausgehend,
zu präsentieren. Das Beispiel Dualwirtschaft zeigt auch, dass "social-fiction"
sich nicht für die Zwecke existierender Institutionen instrumentalisieren
lässt. Utopie, Perspektive, Vision - diese Begriffe sind auch deswegen
desavouiert, weil sie inzwischen ihren Platz in den Geschäftsplänen
aller möglichen Unternehmen und Organisationen gefunden haben. Das
SF-Konzept wird hingegen bei der individuellen Karriereförderung sowie
Sicherstellung eines sechsstelligen Jahreseinkommens kaum von Nutzen sein!
Diese Website enthält auch Informationen über die Arbeiten von
Rolf Schröder. Dabei handelt es sich um keinen unabdingbaren Teil
des SF-Konzeptes, es ist vielmehr ein Beispiel für die Wechselwirkung
von SF und einer von vielen Domänen, der Wirtschaftstheorie.*
Die beigefügte Zeichnung illustriert das Konzept von SF als einem
Treffpunkt: bringen Sie Ihre Erfahrungen und Kreativität ein, treffen
sie auf Menschen mit andersartigem Hintergrund, und tragen Sie SF-Visionen
zurück in ihre praktischen Lebensbereiche. Wo immer Sie diese praktischen
Erfahrungen sammeln - in der Privatsphäre oder in der öffentlichen
Diskussion - die hierbei offen gebliebenen Fragezeichen können Sie
hier ... nein, nicht durch Ausrufezeichen ersetzen, aber doch vorantreiben,
besser verstehen. S. Flor beschreibt ein Land mit neuen Grenzen; vielleicht
haben auch Sie einen Freund im Land der zwei Dimensionen, welcher Ihnen
hilft, existierende Grenzen zu überwinden. Über Ihre Teilnahme
freut sich der SF-Koordinator: RolfSchroeder.H@t-online.de
.
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Wissenschaftlich Interessierte seien hinsichtlich der methodologischen
Implikationen verwiesen auf Kapitel G in dem Buch "Jenseits des Marktes"
von Rolf Schröder.
